Wildes Hamburg - Tiere in der Stadt

(Fernsehfilm)
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Blitzschnell wie ein Pfeil fliegt ein Wanderfalke hinauf zum Turm der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg. Hier hat er sein Nest, der wohl schnellste Vogel überhaupt. Im Dach zieht er vier Junge groß. Nur ein paar Kilometer weiter entfernt, auf dem Ohlsdorfer Friedhof, schlägt ein Uhu seine Krallen in eine Ratte. Hier auf dem Parkfriedhof, unbemerkt von den meisten Besuchern der Grabstätten, lebt die größte Eulenart der Welt. Die Zahl der Wildtiere, die es in Hamburg gibt, überrascht manchen, viele Arten würde man hier nicht erwarten. Die Tierfilmer Thoralf Grospitz und Jens Westphalen haben sich zwei Jahre lang mit der Kamera auf die Suche nach den "heimlichen Untermietern" gemacht. In Hamburg leben knapp zwei Millionen Menschen. Bei vielen steht die Hansestadt für Hafen, Schiffe und Reeperbahn. Aber die Metropole hat auch jenseits der sündigen Meile eine "wilde" Seite. Die Stadt an Elbe und Alster bietet mehr Tier- und Pflanzenarten Lebensraum als jede andere deutsche Großstadt. Über 50 Säugetierarten und etwa 160 verschiedene Vogelarten leben hier. Die Alsterschwäne sind Hamburgs Wahrzeichen und Glücksbringer zugleich. Einst durften nur Herrscher die edlen Ziervögel auf offenen Gewässern halten, so schafften die Hanseaten sich diese Tiere an, um dadurch die Unabhängigkeit der Stadt zu betonen. Die Höckerschwäne brüten direkt am Ufer der großen Außenalster und lassen sich weder von den flanierenden Spaziergängern noch von deren Hunden stören.
Die kalte Jahreszeit verbringen sie im Winterquartier von Schwanenvater Nieß. Im Hafen ziehen Füchse ihre Jungen auf. Sie finden Nahrung in einem nahe gelegenen Tanklager. Dort hat sich eine Kolonie Sturmmöwen angesiedelt. Bis auf wenige Arbeiter unterbricht niemand die Ruhe der Vögel auf dem weitläufigen Gelände. Selbst die bunten Austernfischer fühlen sich wohl in der Stadt. Sie brüten auf dem Kiesdach eines Einkaufszentrums. Zwischen den Steinen sind ihre Eier hier optimal getarnt, genau wie am Strand. Die Liste der in Hamburg angesiedelten Wildtiere birgt so manche Überraschung: Direkt gegenüber von Blankenese fischen Seeadler in der Elbe. Europas größte Hirsche röhren im städtischen Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook. Vom Dach eines Wohnhauses aus sammeln Bienen ihren Honig von den Blüten der Straßenbäume. Hornissen quartieren sich in Vogelhäuschen ein. Und Iltisse haben ihren Bau im Schuppen einer Alstervilla. Ein Grund für die Artenfülle in Hamburg: Mit einer Fläche von rund 755 Quadratkilometern ist die Stadt eine der am dünnsten besiedelten Metropolen der Welt und bietet eine Vielfalt an Lebensräumen. Hamburg ist nicht nur für die Menschen die "Perle des Nordens", sondern auch für Pflanzen und Tiere. (NDR Fernsehen)

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