Neues aus dem Reich der Mitte - Der Darm

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2014, 43 min (Special Edition: 28 min)

Regie:

Tim Förderer

Inhalte(1)

Die Dokumentation berichtet über aktuelle Erkenntnisse aus der Gastroenterologie.
Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen lässt sich die Menschheit in unterschiedliche Darmgruppen unterteilen: in drei Enterotypen. Die sind, vergleichbar den Blutgruppen, nicht geschlechts- oder altersspezifisch und auch nicht an Ethnien gebunden. Warum die Evolution diese verschiedenen Darmgruppen hervorgebracht hat, ist noch weitgehend unbekannt. Bislang wissen die Forscher vor allem, dass die verschiedenen Darmtypen mit unterschiedlicher Effizienz Nahrung verarbeiten. Ist dies endlich der richtige Ansatzpunkt zur Behandlung von Fettleibigkeit? Ist der Darm nicht in Ordnung, fühlt sich der ganze Mensch schlecht. Die Ursache für diffuse Darmbeschwerden zu finden, war bis vor wenigen Jahren noch ein unangenehmes Unterfangen für Patienten. Das hat sich geändert, seitdem die Darm-Kamera auf dem Markt ist. Die Kapsel-Endoskopie mit der Kamera in Pillenform schließt die diagnostische Lücke im Dünndarm. 
Eine Gruppe von Forschern aus den Niederlanden führt eine weitere diagnostische Wunderwaffe ins Feld: einen Hund. Beagle Cliff kann bösartige Formen des Bakteriums Clostridium difficile erriechen, die sonst nur in einem aufwendigen diagnostischen Verfahren zu finden sind. Eine Therapieform gegen diese Erkrankung: die Stuhltransplantation. Klingt eklig, hilft aber in über 90 Prozent der Fälle. "Gute" Bakterien verdrängen die krank machenden Clostridien und sorgen so für Ruhe im Darm. Probleme im Darm haben nicht nur direkte Auswirkungen auf das Verdauungssystem. Ein Geflecht von Nerven zieht sich um den Darm, insgesamt über 100 Millionen Zellen. Nach Gehirn und Rückenmark stellt das enterische Nervensystem die größte Ansammlung von Nervenzellen im menschlichen Körper dar. Es arbeitet völlig autonom, ständig werden Informationen ans Großhirn gesendet. Umgekehrt sendet das Großhirn selbst aber nur wenige Informationen an den Bauch. Gibt es die berühmte Bauchentscheidung also wirklich? (3sat)

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