Der siebente Kontinent

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Georg, der im Überwachungszentrum eines großen Betriebes arbeitet, und seine Frau Anna, Optikerin, haben lange die Augen vor der Vereinsamung verschlossen. Als eines Tages ihre Tochter Eva vorgibt, nichts mehr zu sehen, brechen latente Aggressionen durch. Die Sehnsucht nach dem siebenten Kontinent wird stark. (film Institut)

Kritiken (3)

POMO 

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Deutsch Der siebente Kontinent und 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls sind das genaue Gegenteil davon, warum ich als Kind Filmen verfallen bin. Keine Bildpoetik, keine Steigerung der Geschichte oder Emotionen. Weder Farben noch Töne. Nur ein mechanisches – wenn auch intellektuell brillantes – Philosophieren über die eklige Welt oder ihre Unergründlichkeit; absichtlich gefühllos aus statischen, manchmal schrecklich langen Aufnahmen zusammengestellt. Ein absichtlich gefühlloser Schnitt, weil Haneke ein Rebell ist und die Zuschauer*innen nicht dadurch manipulieren möchte, was Filme angenehm (der Schnitt) und emotional wirkungsvoll (die Musik) macht. ()

Marigold 

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Deutsch Präziser vertikaler Schnitt in einer scheinbar unverständlichen Tragödie. Haneke komponiert mit einer meisterhaften Abgehacktheit die scharfen Scherben langer Aufnahmen der Alltäglichkeit, die beim Betrachter größtenteils ein Gefühl des Unverständnisses im Bezug zur Banalität und gleichzeitig eine schleichende Beklemmung hervorrufen, die ein Vorbote des dritten Teils ist. Im Dreier führt dann Haneke einen Frontalangriff mit Bild und Ton durch und schafft aus einer bisher unmotivierten Collage ein überraschendes und brutales Bild des Verfalls. Sein kalter Zynismus, seine professorenhafte Herangehensweise sowie rationale Argumentationsweise mit dem Ziel, die scheinbar unerklärlichen Showelemente einzufangen, zeugen von ausgefeiltem Sadismus, mit welchem der Macher die Zuschauer mit Andeutungen oder Unsicherheiten quält. Die bisher vage vermutete Beklemmung erreicht einen zerfressenden Höhepunkt, welcher die immens kreative Disziplin widerspiegelt, mit der Haneke den gesamten Höhepunkt vorbereitet hat. Der Siebente Kontinent ist eine dunkle, zynische und misantropische Studie über die Verzweiflung, die sich aus absolutem Wohlstand und Ordnung ergibt. Michael Hanekes Debüt zeugt von allen Merkmalen einer gut durchdachten und perfekt ausgeführten Methodik, die Fettablagerungen an Klischees von der Realität abschneidet, die idyllische Fassade weghackt und das irrationale Wesen der menschlichen Existenz sowie die pandemische Leere der "glückseligen" modernen Gesellschaft bluten lässt. ()

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J*A*S*M 

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Englisch Great! I’ve always preferred more serious, profound and depressive films over the easygoing, jolly, shallow and positive ones, but this one was too much, even for me. I don’t know, I’m just unable and unwilling to fully accept what the film talks about. But it’s superbly made, no doubt about it. ()

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