Donauspital - Alltag im Tempel der Spitzenmedizin

(Fernsehfilm)

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Das Wiener Donauspital SMZ Ost ist das zweitgrößte Krankenhaus der österreichischen Hauptstadt und eine der größten Kliniken Europas. Der Dokumentarfilm von Nikolaus Geyrhalter zeigt den Alltag in dieser komplexen Einrichtung, der ohne ein hohes Maß an Automatisierung und Routine nicht zu bewältigen wäre. Das Sozialmedizinische Zentrum Ost - Donauspital ist eines der größten Krankenhäuser Europas. Zu Beginn von Nikolaus Geyrhalters Dokumentarfilm sieht man jedoch keine hektischen Sanitäter in der Notaufnahme um Leben kämpfen, sondern still vor sich hin rollende gelbe Wagen im Tiefgeschoss des Gebäudes. Mit blinkenden Warnleuchten folgen sie unsichtbaren Schienen, während eine krächzende Tonbandstimme unentwegt auf die Gefahr des automatischen Transports hinweist. Der Film beschreibt die Routine, die den Alltag eines jeden Krankenhauses bestimmt. Ohne Kommentar, Musik und Interviews beobachtet er das Geschehen in den unterschiedlichen Abteilungen: in Konferenzräumen, Operationssälen, Patientenzimmern, in der Desinfektion ebenso wie in der Pathologie und der Spitalsküche. Dabei folgt die Struktur des Films einem ausgeklügelt funktionierenden Setzkastenprinzip, bei dem die Teile erst in ihrer Gesamtheit ihre Wirkung entfalten.
Nicht Einzelschicksale und heroische Lebensrettungen stehen im Mittelpunkt, sondern die täglichen Routinen und Arbeitsprozesse innerhalb eines übermächtigen und hochkomplexen Apparates. Wenn in der Neonatologie die kleinen Körper der Frühchen hinter den Schläuchen zu verschwinden drohen, kommt der Nacktheit der Toten in der Pathologie eine neue Bedeutung zu. Und wenn die kleine Gruppe in der Seelsorge darüber diskutiert, dass man mitten im Gebäude keine Kerzen anzünden dürfe und deshalb Lichter aus Pappe bastelt, erscheint der mit Glühlampen geschmückte Weihnachtsbaum am Gang buchstäblich in einem anderen Licht. Über das Porträt eines modernen Krankenhauses hinausgehend wird der Dokumentarfilm damit auch zu einem Spiegelbild der Gesellschaft und ihres Umgangs mit Gesundheit und Krankheit, Leben und Tod. (arte)

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