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Ein ebenso heiterer wie dramatischer Stoff über die einschneidende Wochenendbegegnung einer großen Familie – über einen Patriarchen, der von der Macht nicht lassen kann, und seine Kinder, die zögern, sie sich zu nehmen. Eine gut besetzte, facettenreiche, sehr emotionale Erzählung über Menschen von heute, inszeniert von Rainer Kaufmann. Der Vater ruft, und seine Kinder kommen sofort – auch wenn Karl Mailinger schon Opa ist und seine vier Kinder erwachsen. Weil der wohlhabende Schraubenfabrikant 70 wird, erscheinen sie alle in der Villa im bayerischen Alpenvorland und zeigen, dass jede und jeder von ihnen noch nicht wirklich „erwachsen" und reif ist, sich vom Vater gelöst und einen selbstgewissen Platz im Leben gefunden hat. Das wird sich an diesem Geburtstagswochenende entscheidend ändern. Die Hausfrau und Mutter Anna (36) engagiert sich seit dem Tod der Mutter im letzten Jahr noch rastloser für die Familie. Auch ihrem Mann Johann nimmt sie gerne alle Organisation und Verantwortung ab. Ihr Bruder Vincent (38), ein Hamburger Broker und Playboy, bringt die aparte Susan mit, seine letzte Eroberung. Bruder Tom (33) ist ein engagierter Öko-Mensch, der stets von seinen humanitären Afrika-Projekten zu erzählen weiß. Und Nesthäkchen Miriam (28) eilt aus der Ferne herbei, wo ihr Durchbruch als bildende Künstlerin bevorsteht. Vater Karl hat für das Wochenende einen Härtetest vorgesehen. Mit dem moldawischen „Dienstmädchen" Dina an der Spitze geht es zu Fuß hinauf in seine entlegene Berghütte. Dort gibt Karl für alle völlig überraschend seine Verlobung mit Dina bekannt. Seine Kinder haben den Schock noch nicht verarbeitet, als Karl von einer Herzschwäche zuerst zu Boden und dann ins Bett gezwungen wird. Die Angst des Nachwuchses vor dem Verlust des sicheren Hafens führt zunächst zur Eskalation ihrer gewohnten Streitereien untereinander. Vincent leidet, weil ihm Annas Kinder das letzte Döschen Koks geklaut haben. Miriam wird intim im nassen Wald mit Johann, dem Mann von Anna, der seine Ehe schon lange aufgegeben hat, weil sich seine Frau von ihrem Vater dominieren lässt. Tom nervt sein verzogener Sprössling Malte. Sein Moralisieren nervt alle. Und Anna ist ohnehin verzweifelt, weil alles anders verläuft, als sie es vorbereitet hat. Für ihr selbst entworfenes und einstudiertes Theaterstück zum Lobe der Firma Karl Mailinger und seiner Familie interessiert sich niemand. Eine neue Wendung erfährt das Geschehen, als ein Baum im Sturm das Dach der Hütte durchschlägt. Dann wird aus Resignation Reife. Vincent bekennt sich zu seiner Sucht und zu seiner Joblosigkeit. Miriam gesteht ihr Scheitern in Amerika ein. Bruder Tom entdeckt die Liebe neu und findet in Susan eine begeisterte Mitstreiterin in Afrika. Und Anna, Vaters Liebling und der Mittelpunkt der Familie? Sie erkennt, dass sie es den anderen stets unmöglich gemacht hat, sie zu lieben, weil sie sich selber nie angenommen hat. Sie hat an diesem turbulenten Wochenende am meisten gelernt. Der große Karl Mailinger findet sich auf einmal entmachtet. Aber er will sich damit nicht abfinden. (ZDF)

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