Inhalte(1)

Die vorliegende Biografie behandelt hauptsächlich die Schaffensphase zwischen Rebecca (1938) und Die Vögel (1952). 14 Jahre, in denen du Maurier ein Leben zwischen bürgerlicher Ehe - sie heiratet den General Frederick Browning, mit dem sie drei Kinder bekommt - und Selbstfindung führt. Denn Zeit ihres Lebens verspürt die Enkelin des Schriftstellers George du Maurier offenkundig lesbische Neigungen. Ausleben wird sie diese jedoch erst spät. Du Maurier prägte den Begriff des Boy in the Box, der die verdrängte weibliche Homosexualität bezeichnet. Entsprechend dazu entwickelt die Autorin im Laufe der Jahre eine Art komplexe Geheimsprache rund um ihre Sexualität. Kairo beispielsweise wird ihr zum Begriff für Heterosexualität. Ihre Bezeichnung für lesbische Liebe: venezianisch. Im Gegensatz zu ihren beiden Schwestern - Angela und Jeanne -, die offen mit ihren jeweiligen Partnerinnen zusammenleben, das auch in ihren Biografien thematisieren, hält du Maurier ihre Liebe geheim. Und sie leidet unter ihren Gefühlen genau so leidenschaftlich, wie sie diese dann letztlich lebt. Eine große und tragende Rolle zum Bekenntnis Daphnes zur Liebe und Sexualität zu Frauen hat die Schauspielerin Gertrude Lawrence. Du Maurier und Lawrence werden gegen Ende der 1940er Jahre ein Paar. Doch bereits 1952 stirbt Gertrude. Für Daphne bricht eine Welt zusammen und sie zieht sich fortan komplett zurück. Selbst die Ernennung zur Dame of the British Empire im Jahr 1969 kann die Schriftstellerin nicht mehr ins Leben zurückholen. Sie erkrankt an einer schweren Depression, stellt das Essen am Ende komplett ein und stirbt schließlich 1989, vereinsamt, mit 81 Jahren. (Verleiher-Text)

(mehr)