Kompanie des Todes - Flammen über Vietnam

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Vietnam, 16. März 1968. Eine Gruppe von US-Soldaten gerät unter Beschuss der Vietcong und verliert einige ihrer Männer. Blind vor Wut beginnen sie einen Rachefeldzug - unter dem Vorwand, eine Vergeltungsoffensive gegen angebliche Widerstandsnester führen zu wollen. Sie veranstalten in dem Dorf My Lai ein grausames Gemetzel, vergewaltigen und töten. Innerhalb nur weniger Stunden werden über 500 Menschen massakriert, darunter 172 Kinder. Unter der Billigung oder sogar mit aktiver Mitwirkung ihrer Vorgesetzten toben sich die Soldaten regelrecht aus. Drei Männer einer anderen Einheit, die die Szenerie aus der Luft beobachten, versuchen dem Horror ein Ende zu machen. Kompanie des Todes - Flammen über Vietnam berührt und schockiert durch seine Authentizität. Die Ereignisse sind zum größten Teil genau so passiert. Das US-Militär hatte die Fakten nach der Aufdeckung durch Seymour M. Hersh monatelang unterdrückt und erst als es nicht mehr anders ging einige der Kriegsverbrecher zu milden Strafen verurteilt sowie die eingreifende Hubschrauberbesatzung zu Helden gekürt. Damit war die Sache erledigt gewesen. Regisseur Paolo Bertola erinnert nun an das unmenschliche Massaker. Ihm gelang ein berührendes, fesselndes und minutiös rekonstruiertes Drama, das der Zuschauer so schnell nicht mehr vergisst. Seymour Myron Hersh wird 1937 in Chicago geboren. Der US-amerikanische Investigativ-Journalist jüdischer Herkunft wird 1969 mit der Aufdeckung des My Lai-Massakers weltberühmt. Er erhält den Tipp direkt aus dem Pentagon. Einer seiner Informanten erzählt ihm von einem US-Offizier, der wegen Mordes an Zivilisten in Vietnam angeklagt ist. Dieser Leutnant namens William Calley war der Kommandant der Einheit, die das My Lai-Massaker ausgeübt hatte. Hersh besucht Calley und dieser macht, angeblich unter Alkoholeinfluss, eine vollständige Aussage. Das festigt nicht nur Hershs Bekanntheit, sondern auch den endgültigen Stimmungsumschwung in Amerika zum Vietnamkrieg. Seymour Hersh bietet seine Geschichte diversen Zeitungen an, doch alle lehnen ab. Der linke Nachrichtendienst Dispatch News Service bringt die Story schließlich. Danach kaufen auch andere Blätter den Artikel. Und Hersh interviewt weitere Teilnehmer der an dem Massaker beteiligten Kompanie. Der Journalist wird wegen seiner Enthüllungen scharf angegriffen und als Lügner bezeichnet, denn bis dahin hatte es seitens der Öffentlichkeit stets nur verhaltene Kritik an einzelnen Aspekten der Kriegsführung gegeben. Niemals aber wurde die Anschuldigung erhoben, dass Kriegsverbrechen systematisch befohlen worden seien. (Verleiher-Text)

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