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Schockierend und fesselnd zugleich verführt "Satyricon" zu einer Zeitreise in das dekadente Rom Neros. Hinter den derben, erotischen und ausschweifenden Bildern werden Verzweiflung und Leere einer Ich-bezogenen Gesellschaft sichtbar. Für sein pralles Meisterwerk wurde Fellini 1970 für den Oscar Beste Regie nominiert. Federico Fellini gilt als Poet auf dem Regiestuhl. Für seine Filme voller Fantasie und Rätsel wurde der italienische Regisseur und Drehbuchautor mit zahllosen Auszeichnungen überhäuft. (Verleiher-Text)

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Kritiken (4)

Marigold 

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Deutsch Federico Fellinis Satyricon ist ein bisschen wie Petronius' berühmter reicher Mann Trimalchio. Maestro Fellini ist mit einem großen Reichtum an filmischen Visionen begabt, und in diesem Film wirft er sie wie ein eitler reicher Mann in einer so üppigen, überladenen, überstilisierten Form um sich, dass der Zuschauer bald buchstäblich verschlungen wird. Der erfahrene "Felliniovianer" ist an einen sehr lockeren narrativen Rahmen gewöhnt (im Grunde nur ein Strom von Bildern, der nicht durch allzu viel Kausalität gebunden ist), aber in Satyricon scheint es an einem vereinigenden Ring zu fehlen, an diesem starken symbolischen Subtext, der das scheinbar nicht Zusammenhängende verbindet. Der Fluss der mythologischen Geschichten setzt sich fort, verstärkt durch die bereits erwähnte visuelle Völlerei, und verwirrt den Zuschauer in einer bizarren Welt des Verfalls und der moralischen Perversion, die zunehmend dazu neigt, die Sinne zu betäuben und die Kraft der Eröffnungssequenzen vollständig auszulöschen. In ihnen scheint das Satyricon nicht nur ein Zeugnis für das Ende Roms, sondern auch für den Verfall unserer Zivilisation zu sein, typisch roh und eindrucksvoll. Mit der Zeit verkümmert diese Denkrichtung jedoch unter der Geißel mangelnder Selbstzensur und zunehmend perverser Visionen. Was ist Satyricon zu verdanken? Zum Beispiel das exzellent gefilmte Festmahl bei Trimalchio. Unnötig ungeschliffene Kanten der antiken Ästhetik und Sexualität. Natürlich auch Fellini’sche Bilder, auch wenn deren Ausmaß das Erträgliche übersteigt. Dieses satirische erotische Fresko einer Epoche und der "Geschichte" menschlicher Triebe ist einfach zu bunt und zu sehr auf visuelle Exklusivität um jeden Preis bedacht. Im Rausch der schrillen Töne und bunten Kaskaden geht das Herz verloren. Aber vielleicht ist das ein Teil der Aussage des Satyricon. Aber es ist definitiv nicht Fellinis Höhepunkt... ()

gudaulin 

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Englisch I read Petronius' Satyricon many years ago and it impressed me as a remarkable work and testament of its time. Back then, I think I had no problem understanding the author's intention, even though the novel has only survived in fragments. Frankly speaking, I am not so clear about what Fellini wanted to say with this film, although it does not lack the director's typical style. It is a completely indigestible piece of work for the average viewer, which occasionally happens when an artist gains too privileged and independent a position that allows them to disregard the interests of the producer and the audience. The individual images are extremely colorful, but the whole lacks any depth and does not go anywhere. For me, it is the weakest Fellini that I have had the opportunity to watch so far. Decadent self-indulgence. It does not even work as a timeless allegory of the hedonism of the social elites. Overall impression: 35%. ()

lamps 

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Englisch As the self-proclaimed genius of mise-en-scène that he is, Fellini once again dominates and manages to assemble seemingly unrelated fragments of an episodic story with such grace and symbolic eloquence that the atmospheric and ideological continuity of the script is basically not disturbed at all and, delivering one of the most personal (how else), but above all visually complex views of the character of ancient Rome. A challenging, for some quite understandably, hard to digest masterpiece where the formal component, from the cinematography or the lighting to the emotionally adaptive music, is so meticulous and in such breathtaking symbiosis with the narrative, that, despite a few unremarkable intellectual passages, one cannot but admire Satirycon as the pinnacle of European art, standing alongside such gems as Bergman's The Seventh Seal or the Czech Markéta Lazarová. ()

kaylin 

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Englisch Fellini directed it, and so it immediately becomes art. This film didn't really do much for me, and I'm almost surprised myself that I managed to make it to the end. In terms of the plot, it's too disjointed to capture the interest of even an unaware viewer. It's not perverse enough to create a cult following out of it, it's just an overall strange film that I have now finished, and that's all I can say about it. ()