MareTV - Season 21 (2021) (Staffel)


Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst – Naturparadies an Ostsee und Bodden (S21E04)

(Folge)
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Deutschland, 2021, 45 min

Inhalte(1)

Brandung trifft auf Boddengewässer, Steilufer auf Sandstrände, Küstenurwald auf Schilfgürtel: Die 45 Kilometer lange Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zwischen Rostock und Stralsund bietet großartige Landschaften. Die Boddeninsel Großer Kirr darf niemand betreten, sie steht unter Naturschutz. 300 Jungrinder halten hier im Auftrag des Naturschutzes Gras und Schilf kurz. Doch rechtzeitig vor den Herbststürmen müssen die Tiere runter von der Insel, denn der Kirr wird in den Wintermonaten überspült. Thomas Möhring, Leiter der Tierproduktion auf Gut Darß, und seine Helferinnen und Helfer haben die heikle Aufgabe, eine störrische Horde Vieh per Fähre ans Festland überzusetzen. Die Seenotrettungsstation in Wustrow ist die älteste an der deutschen Ostseeküste. In dem pittoresken Backsteinschuppen von 1905 scheint die Zeit fast stehen geblieben zu sein.
Doch das Team der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist modern ausgerüstet: Ihr Boot „Barsch“ ist sowohl für Einsätze auf See als auch im flachen Boddengewässer geeignet. Silvia Priebe muss mal wieder ihre Kenntnisse am Ruder des Seenotrettungsschiffes „Barsch“ auffrischen, eigentlich fährt sie den Lkw, mit dem das Boot ans Wasser gebracht wird. Schnell wird klar, dass der Lkw wesentlich leichter zu beherrschen ist. Wie kommt das Schiff in die Flasche? Diese Frage konnte Hans-Peter Konow aus Born schon als kleiner Junge beantworten, denn Vater und Großvater brachten ihm die Kniffe des Bauens von Buddelschiffen bei. Seeleute hatten auf ihren langen Törns als Zeitvertreib selbst geschnitzte Modellschiffe samt Takelage in Flaschen platziert. Konow setzt die Familientradition bis heute mit Liebe zum Detail und in reiner Handarbeit fort, obwohl sich das wegen der Billigkonkurrenz aus Fernost kaum noch lohnt. Alljährlich im Herbst wird die Halbinsel zum Schauplatz eines beeindruckenden Naturschauspiels.
Dann rasten hier Zehntausende Kraniche auf ihrem Zug gen Süden. Sie finden entlang der seichten Boddengewässer ideale Futter- und Ruhebedingungen vor. Günter Nowald, Kranichexperte des NABU, von vielen liebevoll auch „Kranich-Papst“ genannt, ist dann ganz in seinem Element. Er zählt die majestätischen Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken, organisiert Führungen und achtet streng darauf, dass die zahlreichen Kranichspotter den empfindsamen Vögeln nicht zu nahekommen. Wie fast jedes Naturparadies, ist auch Fischland-Darß-Zingst bedroht. Das zeigt sich gerade am Ahrenshooper Strandabschnitt: Hier brandet die Ostsee stark und nagt immer mehr Land ab. Die Küstenschützerinnen und Küstenschützer begegnen dem Phänomen unter anderem mit hölzernen Buhnen, die als Wellenbrecher dienen. Doch auch die halten nicht ewig. Der Schiffsbohrwurm hat sie so angegriffen, sodass sie nun aufwendig ausgetauscht werden müssen. (NDR Fernsehen)

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