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Charles und Lucie sind ein altes und armes Ehepaar. Im täglichen Kampf um das kärgliche Leben ist die Liebe auf der Strecke geblieben. Einziger Lichtblick bleibt die Hoffnung auf einen Lotto-Hauptgewinn. Das Glück scheint dem Paar hold, als ihm ein reiches Erbe in Aussicht gestellt wird. Charles und Lucie wohnen in der Nähe des Flohmarkts von Saint-Ouen in der Pariser Banlieue. Ein Paar, dem das Schicksal keinen Gefallen getan hat. Sie, eine ehemalige Sängerin eines Varietéorchesters, ist Hausmeisterin und versucht verzweifelt, das schmale Budget des Paares durch eine Vielzahl zermürbender und demütigender Arbeiten aufzubessern. Er, im gleichen Alter, ist ein ewiger Scheinkranker mit Sozialversicherung, ein mehr oder weniger reales Opfer psychischer Probleme, hat einen armseligen Stand auf dem Flohmarkt und hängt sonst im Viertel herum, wobei seine Hauptbeschäftigung darin besteht, die Erinnerungsstücke seiner Frau Stück für Stück zu verscherbeln. Gestern haben sie sich noch angebetet, heute können sie sich kaum ertragen.
Die Bitterkeit äußert sich in ständigen Streitereien, die nur unterbrochen werden, um in der Lotterie zu spielen in der Hoffnung, irgendwann das große Geld zu machen. Tatsächlich stürmt eines Morgens ein Notariatsangestellter herein und teilt Lucie mit, dass sie von einer entfernten Verwandten geerbt hat. Lucie ist verblüfft. Doch der Beweis sind die Farbfotos einer prächtigen Villa an der französischen Riviera, die ein Notar vor ihr ausbreitet. Wie aber sollen sie die Kosten für den Nachlass bezahlen? Der Notar schlägt vor, das zu verkaufen, was sie haben: ein paar Möbel, etwas Geschirr, drei silberne Nippsachen, das Porträt einer Vorfahrin von Lucie, eine alte Kommode. Nach anfänglichen Tränen bricht Lucie in Freude aus. Im Morgengrauen küssen sie sich, steigen in ein wunderschönes Cabrio und fahren in Richtung Wohlstand und Glück – denken sie. (arte)

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