Giacomo Puccini: Manon Lescaut

(Theateraufzeichnung)
  • Großbritannien Giacomo Puccini: Manon Lescaut
Musik / Drama
Großbritannien, 2014, 130 min

Drehbuch:

Luigi Illica (Theaterstück)

Inhalte(1)

Royal Opera House London, London 2014.
Es ist ein Glücksfall, wenn das Puccini-Traumpaar Jonas Kaufmann und Kristine Opolais auf einen Regisseur trifft, der Puccinis Musiksprache in zeitgemäße Bilder umzusetzen weiß. Jonathan Kent hat "Manon Lescaut" am Royal Opera House London kompromisslos in die Gegenwart geholt und als modernes, realistisches Breitwandkino inszeniert. Opolais und Kaufmann sind als Manon und als Student Des Grieux nicht nur stimmlich eine Traumbesetzung. Ihre Darstellung entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann und der über die etwa eine Spielfilmlänge andauernde Aufführungsdauer – auch hier ist Puccini hochmodern – kaum Zeit zum Atem holen lässt. Die Uraufführung von Giacomo Puccinis dritter Oper "Manon Lescaut" dirigierte 1893 Arturo Toscanini in Turin. Das Werk wurde mit riesigem Beifall aufgenommen und bescherte Puccini den endgültigen Durchbruch als Opernkomponist. Im Mittelpunkt der Oper steht eine Frau, die alles hat und alles wieder verliert. Die knapp zehn Jahre zuvor entstandene Oper "Manon" von Jules Massenet nach der gleichen Romanvorlage des Abbé Prevost (1697 - 1763) ließ Puccini links liegen und grenzte sich in der Zeichnung der Charaktere bewusst vom französischen Vorgänger ab. Und er offenbarte sich als großer musikalischer Stimmungsmaler: Berühmt wurde vor allem das "Intermezzo", das Vorspiel zum dritten Akt, das in vielen Konzertprogrammen erklingt. (3sat)

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