Silvesterkonzert aus der Semperoper - Von Berlin bis Broadway

(Konzert)
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Musik
Deutschland, 2021, 95 min

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Die Semperoper feiert den diesjährigen Jahresausklang mit einer musikalischen Zeitreise in die wilden Zwanziger. Auf dem Programm des Livekonzertes stehen Klassiker von Gershwin bis Lehár. Im festlichen Ambiente spielt die Sächsische Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Christian Thielemann. Die Gesangssolisten Hanna-Elisabeth Müller und Saimir Pirgu sowie der Klaviervirtuose Igor Levit komplettieren die hochkarätige Besetzung des Events. Zwischen Halbwelt und Hochkultur, Rausch und Ratio – das neue Lebensgefühl der Goldenen Zwanziger war einzigartig. Es brachte frischen Wind in Kunst und Kultur und einen ungebrochenen künstlerischen Innovationsgeist. Die Musik profitierte davon: Jazz und Swing stellten vertraute Klänge auf den Kopf. Tanzpaläste, Bars und Caféhäuser schossen wie Pilze aus dem Boden und machten Großstädte wie Berlin zu international gefeierten Kulturmetropolen. Eine Tanzwelle schwappte über den großen Teich. Amerikanische Importe brachten Onestepp und Charleston vom Broadway nach Berlin und versetzten die Spreemetropole ins "Ragtime-Fieber".
Frech, subversiv und gespickt mit subtilen Botschaften: Berlin wurde zur Kulisse der Revueoperette, die mit ihrer einmaligen Verbindung von Musik, Stars und Glamour weltweit Aufsehen erregte. Heute – 100 Jahre später – blickt das Silvesterkonzert zum Jahreswechsel 2021/22 zurück auf diese turbulente Dekade zwischen Weltkriegstrauma und Aufbruchsvisionen – mit Nostalgie, Feierlaune und vielleicht auch ein wenig mit dem Zeitgeistgefühl eines Déjà-vu. So wird der Silvesterabend Melodien aus Filmmusik, Jazzsinfonik, Schlager und Operette von Berlin bis zum Broadway zu Gehör bringen: einen "Melting Pot" aus dem Sound der 20er. Die Semperoper feiert ein musikalisches Jahrzehnt mit den berühmten Jazz- und Musicalnummern des Broadway-Darlings George Gershwin – wie die "Rhapsody in Blue" –, Filmmusik-Klassikern wie "Metropolis" und "Ich küsse Ihre Hand, Madame", Salonmusik von Marek Weber und Kassenschlagern aus dem Repertoire einer unvergessenen Operettenära.
Für Christian Thielemann ist es das zehnte Mal, dass er zum Jahreswechsel die Staatskapelle Dresden dirigiert. Seine Reverenz an den Mythos der "Roaring Twenties" erklärt der Chefdirigent mit den Worten: "Es ist wunderbare Musik, unterhaltend und anspruchsvoll zugleich, feinsinnig und voller Charme, Witz und Ideen. Es freut mich unheimlich, dass wir dieses für das vergangene Jahr geplante Silvesterprogramm nun – leicht variiert – doch noch in der Semperoper aufführen dürfen." Hochklassig ist auch die Solistenbesetzung des diesjährigen Silvesterkonzertes aus Dresden: Neben der jungen, vielseitigen und international erfolgreichen Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller steht der Tenor Saimir Pirgu auf der Bühne. Der gebürtige Albaner war Protegé des großen Luciano Pavarotti und dessen Entdeckung. In allen großen Opernhäusern der Welt zu Hause, durchbricht er dieses Jahr sein breit gefächertes klassisches Repertoire – wie auch der Starpianist Igor Levit. Für beide ist dieser Abend ein spannender Ausflug in die Welt des amerikanischen Jazz und der leichten Muse. (ZDF)

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