Gaetano Donizetti: Lucia di Lammermoor

(Theateraufzeichnung)
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Musik
Deutschland / Schweiz, 2021, 135 min

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Die von Tatjana Gürbaca inszenierte Neuproduktion des Opernhauses Zürich wartet mit einer fulminanten Besetzung auf: Irina Lungu als Lucia, Piotr Beczała als Edgardo sowie Massimo Cavalletti als Enrico. Die fragile Titelheldin Lucia hat sich in Edgardo verliebt, den Todfeind ihres Bruders Enrico. Zündstoff für einen echten Opernabend. Ist es nicht seltsam, dass hier eine Schamlose, eine Verrückte, eine Mörderin zur Heldin und Sympathieträgerin wird? Dass sie uns schließlich in ihrem Wahnsinn näherkommt als jemals zuvor? Lucias Verrücktheit, ihr Aus-der-Welt-Treten, öffnet auch uns die Augen für die Realität, in der sie sich bis dahin befand. Wir verstehen sie, weil Mord und Wahnsinn Befreiungsschläge sind, und es schon vorher immer wieder Momente gab, in denen man sich fragen musste, wer eigentlich verrücktspielt: Lucia oder die Welt um sie herum? "Liebe, zerstörerisch-heftige Liebe, ohne die jede Oper kalt bleiben muss": Das war es, was Donizetti von einem Opernstoff forderte – und das war es auch, was ihm der Roman "The Bride of Lammermoor" von Walter Scott in höchster Intensität lieferte.
Die Uraufführung der "Lucia" 1835 war einer der größten Triumphe, den das neapolitanische Theater je erlebt hatte. Großen Anteil an diesem bis heute anhaltenden Erfolg hatte Lucias berühmte "Wahnsinnsszene", eine der berührendsten Opernszenen überhaupt, deren Gestaltung für die Sängerin der Titelpartie musikalisch und darstellerisch eine immense Herausforderung bedeutet. In dieser Neuproduktion ist die russische Sopranistin Irina Lungu Lucia. Als ihr Geliebter ist der Tenor Piotr Beczała ans Opernhaus zurückgekehrt. Die Regie hat die in Zürich für ihre genaue Personenführung bestens bekannte Tatjana Gürbaca übernommen, am Pult der Philharmonia steht die italienische Dirigentin Speranza Scappucci. (arte)

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