Wüstentour zu den Touareg In der algerischen Sahara

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2006, 45 min

Drehbuch:

Holger Preuße

Inhalte(1)

Lalla Badi hat in der Wüstenstadt Tamanrasset, im Süden von Algerien, vor zwanzig Jahren eine Bleibe gefunden. Wie so viele Tuareg hat sie ihr Nomadenleben aufgegeben und ist mit ihren Kindern aus der Sahara in die Stadt gezogen. Um ihren Unterhalt zu bestreiten, näht sie aus Ziegenleder Taschen. Trotz der Vorzüge, die ihr die Stadt bietet, fühlt Lalla sich eingemauert. Deshalb hat sie vor ihrem Haus ein Zelt stehen, in dem sie arbeitet und schläft. Alle paar Wochen folgt Lalla dem Ruf der Wüste – dann trommelt sie eine von ihr gegründete Frauentruppe zusammen. Gemeinsam fahren sie vor die Tore der Stadt, machen Musik, geben den Rhythmus für den Illougan – einen Kameltanz – vor und feiern ein Fest. Sidi Baika ist zu Lallas Fest gekommen. Es ist sein letzter Abend als Junggeselle, denn morgen heiratet er. Sidi Baika ist als kleiner Junge aus der Sahara nach Tamanrasset gekommen. Seine Mutter hat dafür gesorgt, dass alle ihre Kinder eine gute Ausbildung bekommen. Sidi ist zum Studium nach Algier gegangen. An den Traditionen der Tuareg hält er aber so gut es geht fest. Viele Tuareg finden heute als ortskundige Führer im Tourismus ihr Auskommen.
Khadou führt seit vielen Jahren Fremde auf das Tassili-n-Ajjer, ein gewaltiges Felsplateau im Südosten Algeriens mit einzigartigen Felsmalereien. Khadou ist es wichtig, dass seine Kinder vom Leben in der Wüste etwas mitbekommen. Nur so gelingt es, die Erinnerung an die eigenen Wurzeln wach zu halten. Die meisten Tuareg in Algerien sind sesshaft geworden. Von den einst „stolzen Rittern der Wüste“, die das oft trügerische Inbild eines freien nomadischen Lebens verkörperten, ist im Süden Algeriens nur noch wenig zu finden. Aber viele Tuareg halten die Sehnsucht nach der Faszination der Sahara wach – trotz aller Extreme, trotz der Unwirtlichkeit der Landschaft. Der Film stellt dem Alltag der „modernen“ Tuareg die Bilder vom Mythos Wüste gegenüber. Sie vermitteln eine Ahnung davon, was die einstigen „Herren der Wüste“ heute manchmal schmerzlich vermissen mögen. (hr-fernsehen)

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