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Eine junge Frau, die mit ihren Reizen nicht geizt, leidet unter der krankhaften Eifersucht ihres Gatten. Bei einem Abendessen, zu dem vier Herren anwesend sind, glaubt er, anhand von Schattenbildern eine amouröse Annäherung zwischen seiner Frau und einem der Gäste zu erkennen. Ein Gaukler, der die Gesellschaft mit einem Schattenspiel unterhält, spürt die Spannung, die in der Luft liegt, und erteilt den Anwesenden eine Lektion. Er hypnotisiert sein Publikum und zaubert ihre Schatten auf die Leinwand; ihre heimlichen Wünsche und Fantasien werden sichtbar. Das Schattenspiel endet in einer grotesken Hinrichtung der jungen Frau, den rasenden Gatten werfen die Kavaliere aus dem Fenster. Aus der Trance erwacht, verlassen die Gäste das Haus, und zwischen den Eheleuten herrscht wieder Harmonie, zumindest an diesem Morgen. "Schatten - Eine nächtliche Halluzination" zeigt wie kaum ein anderer Stummfilm die Essenz des expressionistischen Kinos, das sich in der Tradition der deutschen Romantik bewegt.
Schattenspiele, die Wunsch- und Traumbilder sichtbar machen und die das Verhältnis von Traum und Wirklichkeit auf den Kopf stellen. Seine filmhistorische Würdigung erhielt "Schatten - Eine nächtliche Halluzination" in den beiden Standardwerken zum Weimarer Kino, "Die Dämonische Leinwand" von Lotte Eisner und "Von Caligari bis Hitler" von Siegfried Kracauer, die den Film übereinstimmend als Meilenstein in der Entwicklung des deutschen Kinos bezeichnen. Nicht umsonst befindet sich auf dem Cover von "Die Dämonische Leinwand" ein Filmstill aus "Schatten - Eine nächtliche Halluzination". Von anderen Autoren wird der Film als Vorläufer für Hitchcocks „Psycho" und die Filme von Mario Bava gewertet. (arte)

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