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Wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft aufläuft, die Nationalhymne erklingt und die Kameras vor dem Anpfiff die Gesichter studieren, dann haben die Spielerinnen und Spieler, mit denen wir zu Hause vor den Bildschirmen mitfiebern, heute ganz selbstverständlich die unterschiedlichsten Biografien. Ihr Stolz, für Deutschland aufzulaufen und sich gegen die Besten der Welt zu messen, verbindet sie. Ihr Wappentier ist der schwarze Adler, den sie auf dem Trikot tragen. Der Adler, der heute Einheit suggeriert, hatte lange Zeit aber auch eine ausschließende Botschaft, denn der deutsche Fußballheld wurde weiß gedacht, geträumt und verehrt.
Der abendfüllende Dokumentarfilm Schwarze Adler lässt Schwarze Spielerinnen und Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft ihre persönlichen Geschichten erzählen. Welchen Weg haben sie hinter sich, bevor sie dort ankamen, wo wir ihnen zujubeln? Welche Hürden mussten sie überwinden? Welchen Vorurteilen und Anfeindungen waren sie ausgesetzt – und wie war das früher, wie ist es heute? Begleitet von kaum gezeigten Archivbildern, die mitunter so unerwartet wie verstörend sind, lässt Regisseur Torsten Körner in seinem Film verschiedene Spieler-Generationen zu Wort kommen. So ist Schwarze Adler viel mehr als die Geschichte des deutschen Volkssports Nr. 1 und einiger seiner Protagonisten. In einer Zeit, in der die ganze Welt in Aufruhr ist, ist es unsere Geschichte – die Geschichte eines Landes, das noch lange nicht dort angekommen ist, wo es meinte schon vor Jahren gewesen zu sein. (BROADVIEW)

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