Geschichte schreiben


Die Steinaxt – Die Erde urbar machen (E03)

(Folge)
  • Frankreich La Hache polie, défricher le monde
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Frankreich, 2021, 17 min

Besetzung:

Patrick Boucheron (Moderator*in)

Inhalte(1)

In dieser Folge berichtet „Geschichte schreiben“ von einer Technik, nämlich der des Schleifens von Werkzeugen aus Stein, nach der eine ganze Epoche benannt wurde: die Jungsteinzeit. Ab dem neunten Jahrtausend vor Christus vollzieht sich in großen Teilen der Welt die grundlegendste Revolution der Geschichte: Die Jäger und Sammler werden zu Bauern und Viehzüchtern. Die Neolithisierung beginnt im Nahen Osten, dann in China, Neuguinea, Mexiko, den Anden und auf dem afrikanischen Kontinent.Es werden nicht überall die gleichen Pflanzensorten angebaut und die gleichen Tiere gezüchtet, aber überall domestiziert der Mensch sein Umfeld. Der neolithische Mensch passt sich nicht nur seiner Umgebung an, sondern er gestaltet sie neu.Er selektiert und kreuzt Arten, lernt, im Rhythmus des landwirtschaftlichen Jahres zu leben und errichtet die ersten kleinen Siedlungen. Und: Er lernt den Wald zu roden. Sei es, weil er Platz für neue Weiden und Felder braucht oder Material für seine Zäune, Speicherräume und Häuser.In der ersten Phase der Menschheit galten Steinäxte zunächst als Jagdwaffe. Tatsächlich wurde aber der Mensch durch die Axt zum Bauern. Infolgedessen entstanden gesellschaftliche Eliten und schließlich die ersten Staaten. François Bon greift auf sein Wissen als Archäologe und Wissenschaftshistoriker zurück, um die lange Geschichte der Urbarmachung der Erde zu erzählen. Er schildert, mit welchen Methoden die Prähistoriker diese simplen steinernen Zeugen einer weit zurückliegenden Epoche zum Sprechen bringen. (arte)

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