Alceste

(Theateraufzeichnung)
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Musik
Deutschland, 2019, 135 min

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Ewige Liebe, die stärker ist als der Tod. Was klingt wie ein leicht dahingesagter, nicht ganz kitschfreier Kalenderspruch à la Hollywood, wird in „Alceste“ Realität. Admète, der König von Thessalien, liegt im Sterben und kann nur überleben, wenn jemand anderes für ihn stirbt. Daraufhin opfert sich seine Frau Alceste für ihn. Als Admète das erfährt, will er nicht länger leben und gemeinsam mit der Gattin in die Unterwelt gehen. Dies verhindert Hercule, der den Göttern zum Trotz die beiden Liebenden aus dem Hades rettet. Christoph Willibald Gluck reformierte mit seiner „Alceste“ die Opernszene. So wie die erste Fassung in italienischer Sprache die Gattung der Opera seria überholte, ist die zweite, 1776 in Paris uraufgeführte französische Fassung, eine Reform der Tragédie lyrique. Gluck wollte weg vom Zierrat des Barock, wo Primadonnen und Divos ihre artistischen Gesangskünste zur Schau stellten, hin zu einem echten Musiktheater. Die Musik sollte Dienerin des Wortes, des Dramas sein – kein Selbstzweck.
So wurde Gluck zum Initiator der modernen Bühnenmusik und zum erklärten Vorbild für Mozart, Beethoven, Wagner und Strauss. An der Bayerischen Staatsoper inszenierte Sidi Larbi Cherkaoui die „Alceste“ im Juni 2019. Der gefeierte Regisseur aus Flandern sieht Alceste als Reisende, die sich nicht nur an immer verschiedenen Orten wiederfindet, sondern vor allem mit Gefühlsumständen zu tun hat, die ständig im Wandel sind. Diese emotionalen Welten möchte Cherkaoui mit seiner Compagnie Eastman aus Antwerpen durch den Tanz darstellen. Antonello Manacorda leitete das Bayerische Staatsorchester und den Chor der Bayerischen Staatsoper. Die Titelpartie sang Grammy-Gewinnerin Dorothea Röschmann, der Bariton Michael Nagy verkörperte Hercule. Admète sang Charles Castronovo, der im Mai 2019 beim International Opera Award die Auszeichnung für den besten männlichen Sänger des Jahres gewann. (arte)

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