Nabucco

(Theateraufzeichnung)
  • Frankreich Nabucco
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Musik
Frankreich, 2017, 160 min

Regie:

Andy Sommer

Inhalte(1)

Eigentlich hatte Giuseppe Verdi das Komponieren ganz aufgeben wollen: Im September 1840 war seine musikalische Komödie „Un giorno di regno" bei der Uraufführung an der Mailänder Scala gnadenlos durchgefallen. Verdi steckte in einer schweren Schaffenskrise. Doch die Geschichte um den König Nebukadnezar einerseits und das Streben des jüdischen Volkes nach Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft auf der anderen Seite faszinierte den Komponisten so sehr, dass er sich doch wieder ans Werk machte. Die Uraufführung von „Nabucco" geriet zwei Jahre später zu einem Sensationserfolg: Verdi wurde zum Star in der Opernwelt. In seiner Neuinszenierung für die Arena von Verona verlegt Regisseur Arnaud Bernard die Geschichte um den Konflikt zwischen Hebräern und Babyloniern von Jerusalem in das Mailand zur Zeit der Cinque Giornate, dem Aufstand der Italiener gegen die österreichische Herrschaft im März 1848. Die Handlung seines „Nabucco" spielt rund um eine Aufführung der Oper an der Mailänder Scala – dem Ort ihrer Uraufführung 1842. Bernard streicht damit die Bedeutung heraus, die „Nabucco" – und auch Verdi selbst – für das italienische Risorgimento hatten: Das italienische Volk erkannte sich im Freiheitsstreben der Hebräer und des unglücklichen Liebespaares Fenena und Ismaele wieder, der „Gefangenenchor" („Va, pensiero, sull'ali dorate", also: „Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen") spiegelte den Wunsch nach der Einheit des italienischen Volkes, wurde zur Hymne der italienischen Befreiungsbewegung – und zur heimlichen Hymne Italiens. (arte)

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