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In seiner „Villa Shatterhand“ in Dresden-Radebeul berichtet Karl May im März 1912, kurz vor seinem Tod, einem Journalisten aus seinem Leben. In Rückblenden erfährt man, dass der populärste deutschsprachige Autor 1842 in ärmlichen Verhältnissen als Sohn eines Webers und einer Hebamme in dem Städtchen Ernstthal bei Chemnitz geboren wurde. Bis zu seinem fünften Lebensjahr ist er blind, und von seinen 13 Geschwistern sterben neun schon im Kleinkindalter; nur drei Schwestern wachsen mit ihm auf. Der strenge Vater will, dass sein einziger Sohn „etwas Besseres“ wird. Nicht selten handgreiflich bleut er ihm das Wissen ein. Privatunterricht muss er sich als Kegeljunge verdienen.
In den Pausen im Wirtshaus-Hinterzimmer schmökert er in Abenteuerromanen. Seine ohnehin blühende Phantasie wird auch von Märchen, die seine Großmutter erzählt, und von Anekdoten über blutrünstige Indianer und rachedurstige Beduinen beflügelt. Für die Rolle des so komplexen Charakters Karl May fiel die Wahl auf Henry Hübchen, zu Drehbeginn 1990 Schauspieler an der Ost-Berliner Volksbühne. Besonders gereizt hat den damals 40jährigen die Aufgabe, sowohl den jungen Karl May als auch den alten Karl May zu verkörpern. Gedreht wurde an den Schauplätzen, die Mays Leben prägten: Im Erzgebirge, wo er geboren wurde und seine Jugend verbrachte, sowie in Dresden und Umgebung, wohin er später übersiedelte. (ZDF)

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