Sabine Kleist, sieben Jahre

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Sabines Eltern sind schon lange tot und Sabine kann sich kaum noch an sie erinnern. Im Heim hat sie Edith gefunden, eine Erzieherin, mit der sie im Laufe der Jahre eine besonders enge Beziehung verbindet. Aber die Wärme dieses Verhältnisses findet ein jähes Ende, als Edith ein “eigenes” Kind erwartet und das Heim verlässt. Sabine fühlt sich verraten und spürt den Verlust ihrer Geborgenheit. Sie verschließt sich ganz den Bemühungen der Erzieherin, ihr die Situation verständlich zu machen. Das Mädchen reißt aus und irrt ruhelos Tage und Nächte durch Berlin. Ohne genau zu wissen was sie will, worauf sie eigentlich eine Antwort sucht, beginnt sie die Menschen zu beobachten, mit denen sie zusammentrifft. Sie stellt Fragen und sucht bewusst neue, unbekannte Situationen. Sie erlebt die Freude junger Mütter über ihre neugeborenen Kinder, eine Beerdigung, das Gefühl der Einsamkeit, aber auch das der Befriedigung, auf sich selbst gestellt zu sein. Sabine beansprucht bei ihrem Streifzug durch Berlin nicht nur Hilfe, sie lernt sie auch zu geben und – hin und wieder – ohne sie auszukommen. Was bleibt, ist die Sehnsucht nach Zuneigung und Wärme, nach Menschen, von denen sie sich vorbehaltlos angenommen weiß. Sabine hat sich durch ihre Erfahrungen von ihrer eifersüchtigen Bindung an Edith befreit, ohne Edith ganz zu verlieren. Ihr Entschluss, ins Heim zurückzukehren, ist eine reife, überlegte Entscheidung. (Verleiher-Text)

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