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Die letzten acht Jahre seines Lebens verbrachte Heinrich Heine gelähmt und unter Schmerzen auf seinem Krankenlager in einer schäbigen Mansarde in Paris. Der große Dichter, dessen Werke in Deutschland verboten waren, der Rebell, der sich „das Recht auf Heimat ein für allemal verscherzt hatte", der reisende Romantiker, der bösartige Zyniker und ewig Verliebte – er war zum Pflegefall geworden. Doch so ausweglos seine „Matratzengruft" auch scheinen mochte, Heines Geist blieb wach, sein Verstand messerscharf. Die Freiheit, die für ihn sein Leben lang als höchstes Gut des Menschen gegolten hatte, er verlor sie nicht im Gefängnis seines Körpers. Heine hat seinen Bruder Gustav und seines Verleger Julius Campe aus Hamburg nach Paris geholt, um mit ihnen seine letzten Dinge zu regeln. Noch einmal zieht sein Leben an ihm vorbei – der Kranke erzählt seinen Vertrauten, und sie erinnern sich mit ihm. Der Film erzählt von der Kindheit im französisch besetzten Düsseldorf mit den ersten Erlebnissen der Ausgrenzung wegen seines Judentums; von den turbulenten Studienjahre in Göttingen und Berlin, in denen der dichtende Jurist die Macht der Obrigkeit erleiden muss. Es folgen künstlerisch wichtige Kontakte zu der Förderin Rahel Varnhagen und die Harzreise. Der Film führt schließlich in Heines Pariser Exil, das zunächst eine Zeit der intensiven Lebensfreude ist: da ist die leidenschaftliche Beziehung zu der Schuhverkäuferin Mathilde, Heines späterer Ehefrau. An die Existenz geht der große Streit mit dem Dichter-Freund Ludwig Börne. Glücklicher ist die freundschaftliche Verbindung mit Karl Marx – und nicht zuletzt wartet da noch die letzte große Liebe, die Heines Leben überstrahlt: Mouche. (arte)

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